Übersicht

Was ist ein extrasolarer Planet?

Als einen extrasolaren Planeten oder Exoplaneten bezeichnet man einen Planeten, der sich außerhalb des Schwerkraftfeldes unserer Sonne befindet. Zugleich unterliegt er der Schwerkraft eines anderen Sternes oder eines Braunen Zwerges. Es sind somit Planeten außerhalb unseres eigenen Sonnensystems. Wir kennen inzwischen eine große Vielfalt an extrasolaren Planeten.

Jupiterähnliche Planeten und "Super-Jupiter"

Damit sind Gasplaneten im klassischen Sinn gemeint, deren Masse und Zusammensetzung der des Jupiter ähnelt, dem größten und massereichsten Planeten unseres Sonnensystems. Es befinden sich auch viele Objekte mit der mehrfachen Jupitermasse darunter. Sie sollen überwiegend aus Wasserstoff und Helium sowie Methan bestehen. Ihre Bildung wird in den mittleren Abstandsbereichen des Sonnensystems vermutet. Sie haben keine feste Oberfläche. Vielmehr gehen die Gase ihrer Atmosphäre bei zunehmendem Druck in einen superkritischen Zustand über, bei welchem die Phasengrenze zwischen Gas und Flüssigkeit verschwindet. In den unteren Schichten befindet sich vermutlich metallischer Wasserstoff und noch darunter möglicherweise ein felsiger bzw. metallischer Kern.

"Heiße Jupiter"

Damit sind Planeten jupiterähnlicher Masse oder schwerere Objekte gemeint, die sich sehr nahe – nur wenige Stellarradien – von ihrem Stern entfernt befinden. 51 Pegasi b war der erste akzeptierte Exoplanet und zugleich das erste Objekt dieser Klasse. Diese Planeten erforderten eine radikale Erneuerung der Modelle zur Bildung von Planetensystemen, da man sich die Formation eines Gasplaneten aus Wasserstoff und Helium so dicht an seinem Stern nicht erklären konnte. Heute nimmt man an, dass sich diese Objekte weiter außen im Sonnensystem gebildet haben und dann durch Wechselwirkung mit der Schwerkraft anderer Planeten auf ihre niedrige Umlaufbahn geraten sind. „Heiße Jupiter“ haben mit ihrem Namenspatron nur den Massenbereich und die ungefähre Zusammensetzung gemeinsam. Der Energieeintrag seitens des Sterns ist so hoch, dass sich Wetterphänomene und atmosphärische Zusammensetzung drastisch von denen auf Jupiter unterscheiden werden. Bei einigen dieser Objekte konnte man sogar zeigen, dass sie unter der immensen Sonneneinstrahlung Gas und somit Masse verlieren. Andere werden innerhalb der nächsten Millionen Jahre in ihren Stern stürzen.

Neptunähnliche Planeten

Hiermit sind Planeten gemeint, die sich ähnlich wie Neptun in den äußeren Abstandsbereichen ihres Sonnensystems gebildet haben. Neptun besteht aus Wasserstoff, Helium und diversen Eisen (Wasser, Methan, Ammoniak). In seinem Inneren wird ein fester Kern von ungefähr Erdmasse, bestehend aus Felsen und Metall, vermutet. Der Planet Neptun ist ca. 17-mal so schwer wie die Erde.

"Mini-Neptune"

Hiermit sind Planeten gemeint, die sich auf ähnliche Weise wie Neptun gebildet haben, jedoch in ihrer Masse leichter sind. Einige dieser Objekte sollen Teile ihrer Atmosphäre verloren haben, während sie innerhalb ihres Sonnensystems nach innen gewandert sind.

Super-Erden

Mit diesem Begriff sind Planeten gemeint, deren Masse ein einstelliges Vielfaches der Erdmasse beträgt. Über ihre Zusammensetzung und genaue Natur gehen die Meinungen auseinander. Bei einigen dieser Objekte könnte es sich um felsige Planeten handeln.

Terrestrische oder "erdähnliche" Planeten

Dies ist ein Sammelbegriff für alle Planeten, deren Dichte und Masse der Gruppe Merkur, Venus, Erde und Mars entspricht.

Planetane oder Ozeanplaneten

Terrestrische Ozeanplaneten

Mit diesem Begriff sind terrestrische Planeten gemeint, die vollständig von einem Ozean irdischer Tiefe bedeckt sind. Sie werden gerne bei der Berechnung von Klimamodellen auf Exoplaneten genannt und sind bisher ein theoretisches Konstrukt.

Waisenplaneten

Mit diesem Begriff sind Planeten gemeint, die keinen Zentralstern umkreisen und sich ungebunden durch den interstellaren Raum bewegen. Es wird vermutet, dass es in unserer Galaxis mehr Waisenplaneten als gebundene Planeten gibt.

2 Antworten auf „Übersicht“

    1. Hallo Ray,
      vielen Dank für den Hinweis auf das Astrofest.
      Leider habe ich zur Zeit nicht die Möglichkeit, nach London zu fahren.
      Vielleicht später einmal. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert