30. Dezember 2019
Wasser auf den äußeren Monden
In unserem eigenen Sonnensystem gibt es mehrere Monde, die unter Wissenschaftlern als lebensfreundlich gelten und in den letzten Jahren besonderes Interesse auf sich gezogen haben. Zu diesen Monden zählen Europa, Io und Ganymed in Umlaufbahnen um Jupiter sowie Titan und Enceladus als Monde des Saturn. Sie enthalten flüssiges Wasser und zeigen infolge der Schwerkraft der Gasplaneten eine innere Aktivität, wodurch Material zwischen der Oberfläche und den darunter liegenden Zonen ausgetauscht wird – beides wichtige Vorraussetzungen für die Entstehung von Leben.
Haben auch extrasolare Planeten Monde?
Auch von extrasolaren Gasplaneten vermutet man, dass sie eigene Monde besitzen. Der Nachweis solcher „Exomonde“ ist technisch zwar sehr aufwändig und aufgrund der Umlaufbahnen der Monde um ihren Planeten auch vom Beobachtungsglück abhängig, aber nicht grundsätzlich unmöglich. Einige Gruppen, wie z.B. die von David Kipping von der Harvard Universität, versuchen derzeit mit Nachdruck, solche Monde aufzuspüren. Eine der spannendsten Entdeckungen wäre dabei ein lebensfreundlicher Mond innerhalb der bewohnbaren Zone seines Sterns.
Wanderung in den Untergang
Über die Existenz solcher Monde haben sich auch Christopher Spalding und seine Kollegen vom California Institute of Technology Gedanken gemacht [1]. Ihrer Ansicht nach sollte es nur wenige lebensfreundliche Monde geben. Sie argumentieren damit, dass sich Gasplaneten in den äußeren Regionen eines Sternensystems bilden und erst durch Migration auf innere Umlaufbahnen in der bewohnbaren Zone geraten. Bei dieser Wanderung würden sie aber die meisten ihrer Monde zerstören.
Der wichtigste Grund hierfür ist, dass die Monde der Gasplaneten keinen perfekten Kreis mit dem Planeten als Mittelpunkt, sondern eine Ellipse beschreiben. Diese verändert zudem ihre Lage in Bezug auf den Planeten. Aus senkrechter Richtung betrachtet wird die Umlaufbahn des Mondes vergleichbar den Blütenblättern einer Blüte einmal den Planeten umrunden und die planetennächsten und -fernsten Punkte der Umlaufbahn ihre Position verändern.
Was geschähe mit Io und Europa?
Kaum Monde wie Endor?
Die Wanderung eines Gasplaneten aus den äußeren, kalten Regionen eines Sternensystems in wärmere Gefilde hätte somit eine traurige Ironie. Am Ende der Wanderung wären ausgerechnet diejenigen Monde zerstört, die an der neuen Position geeignete Bedingungen für die Entstehung und den Erhalt von Leben aufgewiesen hätten. Monde wie der üppig bewachsene Endor, die Heimat der knuddeligen Ewoks aus dem „Krieg der Sterne“, wären demnach sehr selten.